Lust auf günstigen Traumurlaub? Fahr’ nach Siracusa!
Italienurlaub? Immer doch. Den Stiefel rauf und runter, inklusive Sardinien und Capri - been there, done that. Aber Sizilien? Hatte ich bisher irgendwie nicht auf dem Schirm. Erst als es darum ging, über ein langes Wochenende kurz mal in den Süden zu fliegen, lockte mich der günstige Flugpreis nach Catania/ Sizilien (Direktflüge ab ca 80 Euro).
Ich flog ohne große Erwartungen hin - und wäre am liebsten dort geblieben: so schön, so herrlich - und im Vergleich zu vielen anderen Orten in Italien so günstig!
Auch Bock auf einen Traumurlaub zu fairem Preis? Dann bekommst Du hier einen 9-Punkte-Plan:
Der Ort: Siracusa
Wer nach Catania fliegt, sollte sich dort am Flughafen ein Mietauto schnappen und eine Stunde an der Küste entlang Richtung Südosten fahren. Ziel: Siracusa (zu deutsch Syrakus), eine alte Küstenstadt griechischen Ursprungs.
Der Weg dorthin ist schon eine kleine Sensation: Die Superstrada ist von blühendem Oleander in verschiedenen Farben gezäumt.
Das Hotel: B&B Giuggiulena
Das Bed & Breakfast liegt direkt am Meer. Und zwar so direkt, dass man das Wasser unter den Füßen sieht, wenn man auf dem Balkon steht. Das familiengeführte Giuggiulena liegt auf einer Klippe in einer ruhigen Wohngegend, so dass man ständig das Rauschen des Meeres hört. Mit einem Fahrstuhl kommt man runter zum Felsstrand.
Tipp: Zimmer Nummer 7 reservieren. Das liegt ganz oben im Haus und hat eine eigene, kleine Dachterrasse.
Außerdem toll: das Frühstück auf dem Hotelbalkon. Für italienische Verhältnisse fällt es extrem üppig aus mit Obst, Brot, Käse, sebstgebackenem Kuchen und frischgespresstem O-Saft.
Spaziergang in die Altstadt
Vom Giuggiulena aus geht man ca. zehn Minuten in die Altstadt. Auf dem Weg dorthin bekommt man einen guten Eindruck von dem Leben in Siracusa. Es geht ziemlch beschaulich zu. Viele Häuser sind wegen der schlechten Wirtschaftslage leider zu verkaufen, aber nichtsdestotrotz ist es ein sehr hübsches Städtchen, in dem überall wilder Oleander blüht oder Bewohner ihre Fenster liebevoll mit Sukkulenten dekorieren.
Die besten Arancini: Midolo
Arancini, Reisbällchen mit verschiedenen Füllungen, sind eine sizilianische Spezialität. In der Bar Midolo (Corso Umberto, 86) gibt es die besten Arancini: mit Käse, Spinat, Artischocken, Bolognese, Schinken usw. Zu zweit wird man von drei Arancini locker satt. Kosten pro Stück: ca. 1,80 Euro.
Das beste Granite: Angelina's Bakery
Wer nach den Arancini noch etwas Platz im Bauch hat, sollte ein paar Meter weitergehen zur modern designten Angelina's Bakery (Corso Umberto I, 50). Die könnte mit ihrem hellen Holz und der hübschen Deko auch in Hipster-Vierteln europäischer Großstädte liegen. Hier gibt es das beste Granite der Stadt: eine Art Sorbet, das typisch für Sizilien ist. Granite (auch Granita genannt) wird mit einem süßen Brötchen (Brioche) serviert. Ich habe mir ein Pistazien-Granite gegönnt, es gibt aber noch viele andere Sorten, zum Beispiel Erdbeere, Mandel, Café usw. (ca. 3 Euro)
Einsame Buchten mit türkisem Wasser: Parco Marino del Plemmirio
Die Einwohner von Siracusa fahren zum Baden nicht an die Touri-Strände, sondern zu den Buchten des Parco Marino del Plemmirio, eine Art Halbinsel mit vielen verschiedenen Buchten, die dank türkisblauem Wasser alle postkartenmotiv-tauglich sind. Am Allerschönsten ist Bucht Nr. 34: Sie hat im Vergleich zu den meisten anderen Buchten Sandstrand (eine gute Wegbeschreibung gibt's auf Tripadvisor).
Weil es vielen Touristen zu mühsam ist, die versteckten Buchten zu suchen, liegt man hier oft allein oder mit Sizilianern.
Aber auch die Natur auf dem Festland ist im Parco Marino del Plemmirio super schön: riesige, wilde Kakteen, Oleander, Blumenwiesen.
Essen in Siracusa
Wer auf unverfälschte, italienische Küche ohne Firlefanz steht, sollte ins Sicilia in Tavola (via Cavour 28, Ecke via Landolina): Hier gibt's typische italienische Vorspeisen (Hammer: Burrata-Käse mit Sardinen) und frische Pasta- und Fischgerichte (Hauptspeisen um die 10 Euro).
Fischliebhaber sollten unbedingt ins unscheinbare Red Moon (Riva Porto Lachio): sehr nette Kellner, die kein Wort Deutsch sprechen und einen sensationellen Octopus servieren. Touristen trifft man hier selten, aber die Einheimischen schwören auf das Red Moon.
Das beste Gelati: La Voglia Matta
Eis am Stiel at its best: In der traditionellen Gelateria La Voglia Matta (Via Umberto I 34) gibt es hausgemachtes Steckerleis. Mein Favorit: Sapone di Sicilia mit Pistazie. Die normale Eiscreme für "Kugeleis" ist aber auch super lecker.
Wenn es im Vogila Matta gerade zu voll ist: Ein paar Meter weiter ist eine kleine Filiale der Kette "Bel Bon", die auch tolles Eis hat.
Ein Bummel durch Ortigia
Manche Touristen unken, dass es schönere, sizilianische Städte als Siracusa gibt. Kommt natürlich darauf an, was man als "schön" empfindet. Hochglanz und Pomp gibt es hier nämlich nicht, aber wer den typischen sizilianischen Shabby Chic mit alten, leicht abgerockten Häusern mag, findet es hier wunderschön.
Gerade der alte Stadtteil Ortigia, der auf einer Insel liegt, besteht aus einem Labyrinth aus kleinen, schmalen Gassen, die hübscher nicht sein könnten
Schnell noch ein paar Erinnerungsfotos machen: Grazie, Siracusa, ich fand es hier fantastico!