Oh, nein! Macht Spinat etwa krank?
Warum ihr lieber die Finger von vorgewaschenem Babyspinat lassen solltet? Wir verraten es euch!
Spinat macht stark wie Popeye? Nicht laut einer Studie der University of California, Riverside. Die Forscher dort haben nämlich herausgefunden, dass sich auf vorgewaschenen Babyspinatblättern extrem viele Bakterien befinden. Und die können krank machen. Das Problem ist: Da die Spinatblätter nicht ganz glatt sind, werden beim Waschen gerade mal zehn Prozent der Bakterien weggespült. Über 90 Prozent bleiben also hängen. Das ist wohl übrigens nicht nur bei Spinat so, sondern gilt generell für grünes Blattgemüse, wie Kopfsalate.
Gefährlich werden die Bakterien auf den Blättern für uns aber erst, wenn sie auf dem Acker mit Pestiziden besprüht und später beim Waschen mit desinfizierenden Chemikalien bearbeitet werden. “Die Bakterien, die diese Prozesse überleben, sind besonders aggressiv durch den ‘Angriff’ und wehren sich, indem sie zum Beispiel Toxine produzieren, die schädlich für den Menschen sind”, erklärt Ernährungsberaterin Lavinia Pfeiffer.
Heißt das, dass wir ab jetzt alle keinen frischen Spinat mehr essen sollten?
Jein. Die Finger davon lassen sollten vor allem Menschen mit geschwächtem Immunsystem und Kinder unter einem Jahr. Alle anderen müssen nicht auf das Popeye-Gemüse verzichten, wenn sie ein paar Dinge beachten. Welche das sind, verrät Lavinia Pfeiffer:
1. “Am besten frischen, unverpackten Babyspinat in Bio-Qualität kaufen. Der ist nicht gewaschen oder desinfiziert. Die Bakterien darauf sind also nicht in Kampfstimmung.”
2. “Wenn man Spinat kauft – egal ob lose oder eingeschweißt – sollte man ihn zu Hause nicht länger als einen Tag lagern. Dass er schlecht wird erkennt man an einer aufgeblähten Verpackung oder daran, dass er anfängt, wie saure Milch zu riechen.”
3. “Den Spinat erst direkt vor dem Verzehr gründlich mit Wasser waschen. Vorher bitte nicht. Denn die Erdreste (beim Biospinat) sorgen dafür, dass die Blätter frisch bleiben. Einfach ca. eine halbe Minute in einer Schale mit kaltem Wasser mit den Händen schrubben.”
4. “Wer möchte, kann zusätzlich zum Wasser noch etwas Natron (Backpulver) oder Essig verwenden, um die Blätter zu waschen. Der Essig hinterlässt allerdings einen leicht säuerlichen Geschmack. Immer auf der sicheren Seite ist man, wenn man den Spinat kocht.”