Editor’s Pick: Mein Lieblingsteil der Woche – der Parka
Soll ich oder soll ich nicht? Mein Traumparka von Woolrich kostet 389 Euro. Aber wenn er lange hält, lohnt sich das allemal!
Meine erste Parka-Erinnerung: Mein Vater wechselt in der Garage meines Opas in seiner alten Bundeswehr-Jacke die Reifen.
Nun ist Reifenwechseln keine besonders aufregende Tätigkeit und der Parka kein Mode-Item, das Mädchen im Grundschulalter nachhaltig beeindruckt. Aber aus irgendeinem Grund hat sich das Bild in meinem Kopf festgesetzt. Und wahrscheinlich liegt es genau an dieser Erinnerung, dass ich von einem Parka ein ziemlich konkretes Idealbild habe: er muss aussehen wie ein Bundeswehr-Parka. Gerader Schnitt, kein Schnittschnack, Kapuze.
Vor acht Jahren kaufte ich mir einen solchen Parka von Adidas Originals und trug ihn rauf und runter: zu Jeans mit Sneakers, zu Kleidchen mit Booties, zu XL-Wollpullovern mit Stiefeln. Doch wie das eben so ist mit Lieblingsteilen, die man nonstop trägt: irgendwann sind sie durch. Mein Parka hat inzwischen eine durchgerissene Innentasche, abgewetzte Ellenbogen und kleine, weißen Farbflecken am Ärmel, weil ich bei einem Umzug letzten Winter eine Wohnung streichen musste.
Es muss jetzt also ein neuer Parka her. Das Gute: die Shops sind voll davon. Das Schlechte: alle haben irgendein unnötiges Klimbim, das mich stört: zu glänzig, zu kurz, zu tailliert, mit Pelzrand, mit Aufnähern … Nach zwei Wochen intensivem Suchen habe ich ihn nun aber gefunden: einen gerade geschnittenen Parka von schönster Schlichtheit. Leider ist er von Woolrich und damit teuer: 389 Euro. Puh. Aber wenn ich ihn wieder acht Jahre trage, kostet er mich pro Saison nur48 Euro. Geht doch. Und wer weiß, vielleicht hält er sogar noch länger. Reifenwechseln werde ich damit auf jeden Fall nicht.