Warum Mode und Islam kein Widerspruch sein muss!
Die muslimische Bloggerin Man B Fendi zeigt mit ihrem Styling aus Biker Jacket, Baggy Pants und knalligem Lippenstift, wie lässig und cool ein Kopftuch sein kann.
Summer Albarchan setzt aktuelle Modetrends wie Statementketten einfach in Kombi mit ihrem Hijab um. Auf ihrem neuen Blog zeigt sie ihre ganz persönlichen Kopftuch-Looks und versucht so andere zu inspirieren.
Askia Akf betreibt seit drei Jahren gemeinsam mit ihrem Mann die Seite hybridheadpiece.com. Auf Instagram folgen der sympathischen Frau aus Kuwait 1,5 Millionen Menschen.
Sie ist das "Model" der Stunde: Mariah Idrissi ist als erste Frau mit Kopftuch in einem H&M-Video zu sehen. Als Teil des aktuellen Videos zur "Close the Loop"-Kampagne schreibt sie gerade ein kleines bisschen Modegeschichte.
Es sind zwar nur ein paar Sekunden, in denen Mariah Idrissi zu sehen ist, doch ihre Rolle in dem neuen H&M Kampagnenvideo zur Close the Loop Kollektion ist ein wichtiges Statement in der Modewelt. Warum? Weil die 23-Jährige ein Kopftuch trägt und allen zeigt, dass ihr Glaube, ihre Kultur und ihr Style in keinster Weise von westlichen Modestandards abgegrenzt werden muss.
Bei uns tragen die meisten Leute im Sommer Caps, im Herbst sind es Hüte und im Winter Wollmützen. Unsere Kopfbedeckung an die Wetterbedingungen oder den Anlass anzupassen, ist für uns normal. Anders sieht es da bei muslimischen Frauen aus: Aus religiösen Gründen ist das Kopftuch (auch Hijab oder Hidschab genannt) ihr täglicher Begleiter und dabei ist Anlass und Temperatur total egal.
Wer ab und an auf noblen, deutschen Shoppingmeilen unterwegs ist und dort arabische Touristen trifft, weiß: Kopftuch hat nichts mit Modegeschmack zu tun. Sich zu verhüllen und sich schön zu kleiden passt sehr wohl zusammen. Viele jüngere Frauen gehen noch einen Schritt weiter: Einen islamischen Glauben zu haben bedeutet für sie nicht, nur unter einer Abaja (Übergewand) hippe Kleidung tragen zu dürfen und ziehen knallige Farben, weibliche Schnitte und internationale Trendteile an. Ihre Looks unterscheiden sich von westlichen Stylings oft nur minimal – eben durch das Kopftuch. Diese Frauen, die sich trotz (oder gerade wegen eines Kopftuchs) extrem modisch und trendorientiert anziehen, werden inzwischen “Mipsterz” genannt – eine Mischung aus Muslim und Hipster.
Dass muslimische Frauen sich trauen, sich modebewusst zu zeigen, ist auch dem Internet zu verdanken, mit Inspiration durch Fashionblogs, gegenseitiger Zuspruch und länderübergreifender Zusammenhalt. Wie stylisch man das ” Hijab” tragen kann, zeigt zum Beispiel Sümeyye Coktan. Die 20-Jährige lebt in Deutschland und startete vor drei Jahren eine eigene Facebook Fanpage, auf der sie ihren eigenen Stil und ihre modischen Kopftuch-Kombinationen mit Menschen rund um de Erdball teilt. Heute hat die Seite fast 730.000 Likes und dient als Inspiration für hundertausende junge Frauen.
Und auch im Designbereich gibt es einiges zu entdecken. Faiza Bouguessa lebt in Dubai und bringt in ihren Kollektionen muslimische Tradition und Haute Couture zusammen. Der männliche Designer Araz Fazaeli betreibt neben seinen Entwürfen einen Tumblr Blog “The Tehran Times”, in dem er hippe Streetstyles von Frauen mit Kopftuch veröffentlicht.
Wir finden es super, dass immer mehr junge islamische Frauen offen zu ihrem Stil stehen und versuchen, Glaube und Geschmack zu vereinbaren. Denn nicht anders als bei uns, ist Kleidung eine tolle Möglichkeit sich auszudrücken, seine Persönlichkeit zu unterstreichen und etwas, das Spaß machen soll – Kopftuch hin oder her.