Du willst Model werden? Dann musst du das unbedingt wissen!
Modeln (wie hier bei Victoria Beckham) ist für viele Mädchen nach wie vor ein echter Traumjob.
Stephan M. Czaja von der Modelagentur Cocain Models.
Für viele Mädels ist Modeln noch immer DER Traumjob schlechthin. Doch zum Modeln gehören mehr als Partykleider und High Heels. Besonders jetzt, da sich die Geschlechter auf dem Runway immer mehr vermischen und sich die Haltwertszeit einer Modelkarriere oftmals nur bei ein paar wenigen Jahren bewegt, müssen Neu-Models noch besser auf den Beruf vorbereitet werden. Wir haben mit Stephan M. Czaja von der Modelagentur Cocaine Models gesprochen und ihm einige Fragen zum Modeln im Jahr 2016 gestellt:
Wie muss ein Model heutzutage aussehen?
“Frauen sollten mindestens 1,75 Meter groß sein und ein schönes Gesicht haben. Markante Gesichtszüge sind zwar oft interessant, harmonische Gesichter kommen aber noch besser an. Die Frauen sollten schlank sein, die Figur darf nur ein wenig sportlich sein. Models verkörpern ein Idealbild, daher ist ein guter Körper wichtig. Generell hat sich an dem Frauenbild seit Claudia Schiffer nichts geändert, allerdings ist die Branche gegenüber “echten” Typen offener geworden – was den Erfolg von Jillian Mercado (Model im Rollstuhl) oder Shaun Ross (Albino-Männermodel) erklärt.”
Welche Einstellung sollte ein Model mitbringen?
“Man muss mental stark und positiv sein, vor allem, wenn man mehrere Castings am Tag durchlaufen muss und hofft, genau wie hundert andere Mädchen, den einen Job zu ergattern. Dazu sollten Models gut organisiert sein, vor allem, wenn sie viel reisen müssen. Und diszipliniert sollten sie auch sein. Egal, wie anstrengend der Tag war, der Kunde darf es dir nie anmerken.”
Wo werden Models heute entdeckt?
“Was früher die Straße war, ist heute das Internet. Vor allem YouTube und Instagram sind Talentschmieden. Aber es gibt auch viele Modelscouts, die neue Talente im Alltag spotten. Plus-Size-Model Angelina Kirsch wurde z.B. in einem Café in Rom entdeckt. Ein weiterer Weg sind Castings, die allerdings weniger spektakulär ablaufen, als bei TV-Shows wie Germany’s Next Topmodel. Der einfachste Weg ist, sich bei einer Agentur zu bewerben. Dazu müsst ihr so genannte Polaroids schicken, Bilder von euch, die euch ungeschminkt vor einem dezenten Hintergrund zeigen – bei Tageslicht. Die Agenturmitarbeiter sehen schnell, ob jemand Talent hat.”
Brauchen Models einen erfolgreichen Instagram/Snapchat-Account?
“Ja, unbedingt. Wer bei Kunden schon im Vorfeld mit einer großen Reichweite punkten kann, hat heutzutage bessere Chancen für Kampagnen ins Gespräch zu kommen. Viele Kunden schauen sich bewusst vorher die Instagram-Profile der Models an. Models sollten extremen Wert auf ihre Reputation in Sozialen Medien legen. Viele Modelagenturen sprechen mit ihren Nachwuchsmodels die Social-Kanäle ab und helfen dabei, was und wie gepostet wird. Als Model ist man eine Person im öffentlichen Leben. Deshalb sollten die sozialen Medien, das was Kunden und andere sehen, zu einem selbst und seinen potentiellen Kunden passen.”
Wie sehr hilft Social Media heute dabei, Models zu entdecken?
“Die Frage ist wirklich gut, denn viele denken, dass über Soziale Netzwerke nicht wirklich viel passieren würde. Je häufiger jedoch bestimmte Models posten und je mehr Follower sie sammeln, desto öfter passiert es, dass bei uns das Telefon klingelt und jemand speziell nach dieser Person fragt. In den Sozialen Netzwerken bewegen sich Fotografen, Kreativmanager, Produzenten, Agenturmitarbeiter, uvm. Für Models lohnt sich daher auf jeden Fall ein erfolgreiches Social Media Management.”
Gerade verschwinden die Gender-Grenzen in der Mode, Männer- und Frauenmode wird zusammen gezeigt, merkt ihr davon etwas und gibt es hier spezielle Anfragen der Designer?
“Ich denke das ist eine Sparte der Mode, wie es viele gibt. Ich merke bisher keine sonderliche Veränderung. Nach wie vor liegt der Fokus auf “Mädchen und Jungs” bzw. “Frauen und Männern”.”
Welcher Typ wird in Deutschland besonders häufig nachgefragt?
“Wir Deutschen lieben das “Girl next door”, das hübsche Mädchen von nebenan. Oder den hübschen Jungen, der auch auf meiner Schule sein könnte. Das Muster zieht sich bis ins hohe Alter. Deutschland achtet mehr auf Authentizität als andere Länder. Wir wollen uns mit ihnen identifizieren und sie sollten nicht absolut perfekt sein.”