Fashion-Detox: H&M, Zara & Co. sagen Chemikalien den Kampf an
Saubere Mode: Es wird Zeit, unsere Kleidung und die Umwelt von Giftstoffen zu befreien.
Die Modeindustrie ist ein unmoralisches Pflaster: Schnelllebige Trends, Schnäppchen, Schnellkäufe – das alles führt dazu, dass in Europa jährlich 5,8 Millionen Tonnen Kleidung weggeworfen werden. Nicht wenige unter uns haben etliche Schrankleichen zuhause: Beinahe ungetragene Fehlkäufe, im traurigsten Fall sogar immer noch mit einem Preisetikett versehen, auf denen der rote SALE-Sticker klebt.
Umso schlimmer, wenn diese Teile unter menschenunwürdigen Bedingungen unter Einsatz giftiger Schadstoffe produziert wurden.
Doch woher wissen wir, welche Labels wir mit gutem Gewissen unterstützen können?
Der Greenpeace Detox-Catwalk
Für unsere Shoppingsünden zahlt die Umwelt ihren Preis: Müllberge, hoher Wasserverbrauch, vergiftetes Trinkwasser. Höchste Zeit für ein Detox-Programm für die Textilbranche!
Wir haben uns daran gewöhnt, unsere Trendpieces bei günstigen Fashion-Ketten wie H&M, Zara und Mango zu kaufen. Greenpeace hat es sich mit der Kampagne “Greenpeace Detox Catwalk – Giftfreie Mode bis 2020” zur Aufgabe gemacht, genau diese großen Textilhersteller zur Vermeidung von giftigen Chemikalien in ihren Herstellungsprozessen zu drängen und deren Fortschritt zu überwachen.
Nach circa fünf Jahren Detox-Kampagne haben sich einige unserer Lieblings-Labels, laut Greenpeace, in die Riege der Detox-Trendsetter vorgearbeitet.
Jetzt verraten wir euch, welche Marken sich in den letzten Jahren zu Vorreitern in Sachen Entgiftung gemausert haben und welche wir lieber von unserer grünen Shoppingliste streichen sollten.
Trendsetter
Weltweit nehmen etwa 15 Prozent aller Textilproduzenten an der Entgiftungs-Initiative von Greenpeace teil. Diese Unternehmen haben sich zum Detox verpflichtet, halten sich an glaubwürdige Fristen und zeigen mit einer tatsächlichen, praktischen Umsetzung ihre Ambitionen, die Branche in eine giftfreie Zukunft zu führen:
– Adidas
– United Colors of Benetton
– Burberry
– C&A
– Esprit
– G-Star Raw
– H&M
– Inditex (Zara, Bershka, Pull & Bear, Massimo Dutti, Stradivarius, Zara Home, Oysho, Uterqüe)
– Levi’s
– Limeted Brands (Victoria’s Secret, Pink, Henri Bendel, La Senza)
– Mango
– Marks & Spencer
– Primark (Wir konnten es auch kaum glauben!)
– Puma
– Fast Retailing (Comptoir des Cotonniers, Helmut Lang, GU, J Brand, Princesse Tam-Tam, Theory, Uniqlo)
– Valentino
Greenwasher
Diese Unternehmen haben sich zwar zum Detox verpflichtet, zeigen aber keine oder nur sehr wenige Fortschritte und legen bestimmte Informationen (z.B. Abwasserdaten) noch nicht offen:
– Li-Ning (chinesischer Sportartikelhersteller)
– Nike
Schlusslichter
Diese Unternehmen nehmen bisher noch nicht an der Detox-Kampagne teil:
– Giorgio Armani
– Bestseller (u.a. Jack & Jones, Noisy May, Only, Pieces, Selected, Vero Moda, Vila)
– Only The Brave (Diesel, Maison Margiela, Marni, Viktor & Rolf, Staff International)
– Dolce & Gabbana
– Gap
– Hermès
– LVMH/Christian Dior (u.a. Louis Vuitton, Céline, Loewe, Kenzo, Givenchy, Marc Jacobs, Fendi, Emilio Pucci, Donna Karan, Edun)
– Metersbonwe (chinesisches Textilunternehmen)
– Phillips-Van Heusen (u.a. Calvin Klein, Tommy Hilfiger)
– Vancl
– Versace
Kriterien
Und das müssen die Labels tun, um das Detox-Programm erfolgreich durchzuziehen:
1. Eliminierung der gefährlichsten Chemikalien (z.B. APEO oder Phthalsäureester)
2. Ersetzen von PVC durch sicherere Alternativen
3. Die transparente Offenlegung aller Daten zum Einsatz gefährlicher Chemikalien
Wer mehr Infos zum Greenpeace-Detox-Catwalk und der Entwicklung der Labels erfahren möchte, findet diese auf der Seite von Greenpeace.
Noch mehr coole, grüne Mode gefällig? Dann findet ihr hier Infos zu Europas nachhaltigstem Denimlabel.