Neue Saison, neues Ich! Die krassesten Verwandlungen der Modewelt
Modedesigner sind nicht zu beneiden: Jedes Jahr müssen sie zwei große und noch mehr neue Kollektionen raushauen - mit einem komplett neuen Look. Da verfällt man wohl früher oder später auch dem Selbsterneuerungs-Wahn.
Laura Mulleavy etwa, eine der beiden Schwestern hinter dem kalifornischen Label Rodarte, hat sich vom molligen Mauerblümchen mit Nerd-Pony in ein kalifornisches Surfer-Girl verwandelt. Steht ihr, der Look. Aber jetzt nicht auch noch unter die Bräunungsdusche und Flip-Flops anziehen, bitte!
Einer der ersten, der sich selbst einen neuen Look verpasste, war Star-Designer Marc Jacobs. Als er 1992 seine bis heute gefeierte Grunge-Kollektion präsentierte, sah er selbst noch ein bisschen verlottert aus. Die New York Times zitierte ihn mal wie folgt: "20 Jahre lang schaute ich nicht in den Spiegel. Die fettigen Haare, die große Brille, der Mathe-Professor-Pulli - ich sah so nicht aus, weil ich es wollte." Heute trägt er Röcke, Diamanten vom Juwelier Harry Winston im Ohr, Bronzeteint und Waschbrettbauch. Wir lieben Marc Jacobs. Aber vorher war er cooler.
Zwischen dem linken und rechten Bild liegen sieben Jahre. Und etwa fünfzigtausend Stunden harte Arbeit im Gym. US-Celebrity-Blogger Perez Hilton ist mittlerweile eine halbe Portion und dazu noch viel, viel modemutiger geworden. Ob das gut oder schlecht ist, ist wie immer Ansichtssache.
Selbstoptimierung ist ansteckend. Nicole Richie verwandelte sich in den nuller Jahren vom prolligen Celebrity-Töchterchen mit Streichholzdürren Augenbrauen zur eleganten Schmuckdesignerin, zweifachen Mutter und anerkannten Frisuren-Trendsetterin. Das klappte aber nur, indem sie zwei Dinge ablegte: den Wohlstandsspeck und Busenfreundin Paris Hilton.
Lady Gaga, DIE Verwandlungskünstlerin der Popbranche, verhält sich natürlich antizyklisch zum aktuellen Trend. Sie, die früher nur Fleischkleider und sonstwelche kuriosen Kreationen trug, verwandelte sich in den letzten Wochen in ihr altes Ich zurück: brünett und ein bisschen bieder. Ist auch 'ne News.
Die fragwürdigste Verwandlung legte wohl Model Crystal Renn hin. 2005 machte die einstige Magersüchtige Schlagzeilen als erstes kurviges Mannequin auf dem Laufsteg (hier links bei Jean-Paul Gaultier) und setzte sich gegen den Magerwahn in der Branche ein. Mittlerweile sieht sie aber doch wieder aus wie jedes andere Model. Hatte in den vergangenen drei Jahren aber nur zwei große Laufsteg-Jobs (hier bei Cushnie Et Ochs).
Wie man sieht: Mode-Metamorphosen können klappen. Oder auch nicht.