Die Fashion Week Berlin im Schnelldurchlauf: Hien Le
Alles, was man über die wichtigsten Shows der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin A/W 2015/16 wissen muss
HIEN LE
Was gab’s zu sehen?
Tragbare Mode. Darf man das überhaupt schreiben, ohne dass es wie eine Beleidigung klingt? Im Falle des 1979 in Laos geborenen Designers lautet die Antwort: ja. Denn “tragbar” ist ja längst kein Synonym für “langweilig” mehr, sondern für “da hat jemand den Zeitgeist verstanden”. Erster Look der Kollektion: ein Camel-Coat. Danach folgten: grob gestrickte Rollkragenpullover zu grauen 7/8-Wollhosen, zarte graublaue und puderfarbene Seidenkleider, schwingende Röcke, ein Overall in kräftigem Blau. Einziges Muster weit und breit: blaue Pinselstriche auf weißem Grund. Die Männermodels trugen elegante Blousons, die an College-Jacken erinnerten und Wollhosen, die geschnitten waren wie Jogginghosen. Und jede Frau, die auf den Sport-Chic steht, würde die Teile sofort aus dem Kleiderschrank ihres Boyfriends klauen.
Was gab’s zu tuscheln?
Zwei Modenschauengäste trugen Turban, was selbst die zwei modisch sehr aufgeschlossenen Berliner vor mir zu überraschen schien. Ach ja: In der ersten Reihe saßen TV-Moderator Jochen Schropp und seine hochschwangere Kollegin Hadnet Tesfai. Und ein paar Plätze weiter tatsächlich ein richtiges Baby (auf dem Schoß von Mama). Die Front-Row-Gäste werden aber auch immer jünger!
Was gibt’s sonst noch zu wissen?
Hien Le fertigt seine cleanen, klassischen Kollektionen ausschließlich in Berlin, mit europäischen Stoffen. Seit seinem Debüt im Juli 2011 bei der Fashion Week (das Label gibt es seit 2010) gilt er als das “cool kid” unter Berlins Modemachern. Wenn er so weitermacht, wird er das noch eine Weile bleiben.