Kann man sich Cellulite einfach wegbürsten? Das kann Dry Brushing.
Eine Detox-Kur mit Säften? Sowas von gestern! Die Beauty-Szene schrubbt sich jetzt schön. Bereits vor Jahrzehnten benutzten unsere Großmütter Bürsten, um die Durchblutung anzuregen und für gesunde Haut zu sorgen. Durch YouTube-Stars und Beautyblogger erlebt das Trockenbürsten nun eine neue Blütezeit. Wir haben uns für euch schlau gemacht und verraten alles Wissenswerte ums Thema Dry Brushing.
Cellulite einfach weg rubeln? Das soll mit der Dry Brushing-Technik möglich sein.
Was ist Dry Brushing?
Unter Dry Brushing versteht man eine Kombination aus Hautmassage und Peeling – und das eben mit Hilfe einer Bürste. Spezielle Körperbürsten werden dabei genutzt, um den natürlichen Entgiftungsvorgang des Körpers zu begünstigen und für ein besseres Hautbild zu sorgen. Das Prinzip ist simpel: Eine trockene Bürste wird auf der trockenen Haut angewendet. Unser körpereigenes Lymphsystem besitzt keinen eigenen Antrieb und muss durch Bewegung in Schwung gebracht werden. Das Dry Brushing soll den Lymphfluss anregen und so für einen besseren Abtransport der Giftstoffe über die Haut sorgen – immerhin etwa ein Viertel der Giftstoffe werden über unser größtes Organ ausgeschwemmt.
Das sind die Effekte des Dry Brushing
Das Trockenbürsten regt Nervenenden an, beseitigt abgestorbene Hautschüppchen und begünstigt auf diese Weise die Zellerneuerung. Der Effekt: Die Haut wirkt glatter, praller und gesünder. Positive Nebeneffekte können zudem ein allgemein verbessertes Wohlbefinden durch die Massage-ähnliche Entspannung, weniger Cellulite und eine Besserung bei Akne sein. Auch bei verspannten Muskeln kann das Trockenbürsten eine gewisse Linderung bringen. Für all diese Effekte gilt jedoch grundsätzlich: Es gibt bislang keine wissenschaftliche Bestätigung der Vorteile des Dry Brushings.
Die Wahl der richtigen Bürste
Damit euer Dry Brushing-Erlebnis ein gutes wird, solltet ihr schon beim Kauf auf ein paar Dinge achten. Von Körperbürsten mit synthetischen Borsten raten Beauty-Experten eher ab – sie können im schlimmsten Fall die Haut reizen und Infektionen verursachen. Dasselbe gilt für sehr harte Bürsten. Stattdessen solltet ihr lieber zu einer Körperbürste mit Naturborsten greifen. Modelle mit langem Griff sind ideal, um an schwierige Körperstellen wie den Rücken zu gelangen. Ein extra Halteriemen sorgt zudem für einen sicheren Griff beim Bürsten.
An die Bürste, fertig, los!
Da das Dry Brushing den Kreislauf ankurbelt, bürstet ihr idealerweise schon am Morgen vor dem Duschen. Beginnend beim rechten Fuß arbeitet ihr euch über den linken Fuß und die Fußrücken dabei langsam nach oben. Weiter geht es vom rechten über den linken Arm – dabei bürstet ihr jeweils vom Handrücken bis zur Schulter und zurück. Po, Bauch, Brust und Oberschenkel folgen. Zuletzt wird der Rücken gebürstet. Wichtig: Immer langsam in kreisförmigen Bewegungen bürsten und euch dabei Richtung Herz arbeiten – so wird der Lymphfluss angeregt. Don’t: Wildes Hin- und Herschrubben. Dry Brushing ist auch im Gesicht möglich, jedoch solltet ihr zu einer noch sanfteren Bürste speziell für die empfindliche Gesichtshaut greifen. Nach dem Bürstvorgang kurz kühl abduschen, damit die Toxine abgespült werden. Nun seid ihr ideal für die anschließende Feuchtigkeitspflege mit Körper-Öl oder Body Lotion vorbereitet. Das Dry Brushing öffnet die Poren, Nährstoffe werden jetzt besonders gut aufgenommen. Bereits drei bis fünf Minuten des Bürstens bringen bei zwei- bis drei maliger Anwendung pro Woche eine sichtbare Verbesserung der Haut.
Wann solltet ihr auf Dry Brushing verzichten?
Wie für die meisten Beauty-Methoden gibt es auch beim Trockenbürsten Momente, in denen ihr darauf lieber verzichten solltet. Während genetisch bedingte Hautstörungen wie Keratosis Pilaris (bekannt als “Reibeisenhaut”) durch Dry Brushing gelindert werden können, ist bei Ekzemen, entzündeten Stellen oder Hauterkrankungen vom Trockenbürsten abzuraten. Auch auf tätowierten Hautarealen kann es Schäden verursachen. Da die oberste Schutzbarriere bei trockener Haut ohnehin schon in Mitleidenschaft gezogen ist, solltet ihr auch in diesem Fall auf das Dry Brushing verzichten. Zu harte Bürsten oder zu viel Druck beim Bürstvorgang können zu feinen Verletzungen der Haut und diese wiederum zu schlimmen Hautschäden führen – also Finger weg von harten Körperbürsten! Eine leicht rosige Haut nach der Anwendung ist hingegen normal und zeigt, dass die Durchblutung angeregt wurde.