30 day challenge: Aus alt mach Trend! Tag 13

Eine investigative Recherche in meinem Freundeskreis hat ergeben: Dass man eine Klamotte nicht mehr anzieht, kann wahnsinnig banale Gründe haben. So banal, dass es schon fast peinlich ist. Zum Beispiel:
– das Teil hat einen Fleck und man weiß nicht, wie man es wäscht (und man vergisst so lange, es in die Reinigung zu bringen, bis man die Klamotte selbst vergisst)
– man denkt mit Anfang 30: “Irgendwann passe ich in die Hose, die mir mit Anfang 20 so toll gestanden hat, sicher wieder rein.” Hahahaha. Als ob.
– an einer Bluse oder einer Jacke fallen die Knöpfe ab. Man möchte sie annähen, hat aber keine Nadeln. Und erst recht keinen Faden. Der nächste Kurzwarenladen? Ähm …

Leider muss ich zugeben: Im 3. Fall erkenne ich mich selbst wieder. Ich habe da diesen grauen Mantel, an dem seit circa 18 Monaten ein Knopf lose rumbaumelt. Als ich es bemerkte, wollte ich Nadel und Faden holen und den Knopf sofort festnähen. Blöd, dass ich weder Nadel noch Faden daheim hatte. Klar, kann man kaufen. Theoretisch. Das Projekt “Nadel und Faden kaufen” wurde allerdings so behandelt, als wäre es eine Steuererklärung, nach dem Motto: “Ach, hat ja noch Zeit. Erledige ich morgen. Oder übermorgen. Oder wenn ich mal wieder Urlaub habe.”
Ihr ahnt es: Aus Aufschieberitis-Gründen wurde da überhaupt nichts erledigt, geschweige denn angenäht. Und so wurde der Mantel zur Schrankleiche.
Bis heute. Vielleicht liegt es am Frühlingswetter, das einen mit diesem genialen “Packen wir’s an“-Geist versieht, den man sonst nur aus dem Heimwerker-Werbespot kennt,  aber heute habe ich mir im Kaufhaus tatsächlich Nadel und Faden besorgt und den verdammten Knopf angenäht.
Willkommen zurück im Leben, lieber Mantel!