Stop it! Deswegen sollten Microperlen in Beautyprodukten wirklich verboten werden
Klein aber gefährlich: wir verraten euch warum Microperlen in unserer Kosmetik schädlich für die Umwelt und auch uns selbst sind
Manche Erfindungen sind auf den ersten Blick eine fantastische Idee, entpuppen sich im Laufe der Zeit aber leider als totaler Fail.
Dazu gehören auch Microperlen, die in den meisten von unseren Peelings, Bodywashes und Zahncremes zu finden sind. Eigentlich ein super effektiver Wirkstoff, der einfach herzustellen ist und viel sanfter reinigt, als manche natürlichen Inhaltsstoffe wie Walnussschalen, die vor der industriellen Fertigung von Microperlen verwendet wurden.
Warum sind Microperlen schädlich für die Umwelt?
Die kleinen Kügelchen haben einen großen Haken. Sie sind so klein, dass sie über unser Abwasser in die Kläranlagen gelangen und dort nicht herausgefiltert werden können. Deswegen landen die bösen Micro-Teilchen im Anschluss direkt in unseren Gewässern und Flüssen. An der Wasseroberfläche, werden diese wiederum von Kleinstlebewesen aufgenommen. Das setzt einen teuflischen Kreislauf in Gang: Fische verspeisen die Kleinstlebewesen, die wiederum auf unserem Speiseplan landen. Die Konsequenz: Die ganze Natur und auch wir Menschen werden von den Microperlen vergiftet. Auch durch Verdunstung können kleinste Plastikpartikel von den Kläranlagen in die Atmosphäre wandern und so schließlich auf unseren Feldern landen.
Werden Microperlen in Zukunft verboten?
In den amerikanischen Great Lakes hatten die Microperlen bereits erschreckende Auswirkungen auf das Ökosystem. Als Konsequenz haben bereits sechs Bundestaaten einem Gesetzesentwurf zugestimmt, der die Herstellung von den miesen kleinen Plastikkügelchen ab Juli 2017 verbieten soll.
Auch in Deutschland wird schon länger Alarm geschlagen. Der Bund für Natur und Umweltschutz Deutschland e.V. (“BUND”) setzt sich vehement für ein Verbot der Microperlen ein, um das Ökosystem der Meere vor noch schlimmeren Schäden zu bewahren. Studien haben bereits gezeigt, dass sich Plastikteilchen dauerhaft im Organismus von Fischen anlagern und zu tödlichen Entzündungen führen können. Langzeitstudien über die Auswirkungen auf den menschlichen Organismus gibt es noch nicht. Der Umweltschutzbund hat aber bereits Forschungsaufträge dazu vergeben.
Was kann man tun?
Auch wenn die Kosmetikhersteller noch nicht dazu gezwungen werden auf die Microperlen zu verzichten, ist die erste gute Nachricht, dass zumindest alle Zahnpastas auf dem deutschen Markt inzwischen ohne Plastik auskommen. Eine ausführliche Liste über alle Kosmetikkonzerne, die in Zukunft auf Plastik in ihren Produkten verzichten wollen, findet ihr hier.
Um auf Nummer sicher zu gehen, solltet ihr darauf achten, dass die Wirkstoffe Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP) nicht auf der Wirkstoffliste eurer Kosmetika zu finden sind.
Ihr müsst jetzt aber auf keinen Fall auf euer geliebtes wöchentliches Peeling verzichten Es gibt genug adäquate, natürliche Inhaltsstoffe, wie zum Beispiel Meersalz, Heilerde, oder gemahlene Aprikosenkerne, die die künstlichen Peeling-Wirkstoffe ersetzen können.